Biodiesel Auto
Biodiesel oder auch "Grüner Diesel" ist wohl die bekannteste alternative Kraftstoffart für Fahrzeuge.
Bereits im August 1937 hatte der Belgier G. Chavanne der freien Universität von Brüssel ein Patent zur Verarbeitung von Pflanzenölen zur Nutzung von Motorenkraftstoff angemeldet.
Die Idee hinter dem "grünen Kraftstoff" ist denkbar einfach:
an Stelle von Rohöl, einer der wichtigsten Bodenschätze der Welt, wird erneuerbares Pflanzenöl zur Dieselproduktion verwendet.
Eine oft verbreie Meinung besagt, dass einfaches Pflanzenöl aus dem nächstgelegen Supermarkt zum Antrieb des Fahrzeuges ausreichen würde - dies ist schlicht weg falsch. Dieser Pflanzenöl-Antrieb findet zwar auch in Dieselmotoren seine Anwendung und wird als Biokraftstoff gekrönt, ist allerdings mit einem prozentual kleinen Teil der Dieselmotoren in unserem Straßenalltag möglich.
Die Vorteile des Biodiesels sind auch für Laien leicht verständlich. Die wichtigsten Punkte hierbei sind der Schutz unserer Umwelt, beispielsweise durch den geringen Schwefelausstoß von gerade einmal 0,001% sowie die Halbierung der Ruß-Emission, die durch die Verbrennung entsteht und die Tatsache, dass Biodiesel ein erneuerbarer Kraftstoff ist. Schließlich können wir Pflanzenöl künstlich erzeugen - jedes Jahr deutlich an den sonnengelben Rapsfeldern zu erkennen - Rohöl aber nicht konventionell-künstlich reproduzieren. Auch der CO2-Ausstoß, der bei der Verbrennung von Kraftstoffen entsteht, spielt bei Biodiesel keine umweltbeeinflussende Rolle. Bei der Verbrennung von einem Liter Biodiesel entsteht gerade einmal so viel CO2, wie die zur Herstellung notwendigen Pflanzen während ihres Wachstumsprozesses in benutzerfreundliches O2, Sauerstoff, umgewandelt haben. Auch in der Praxis bietet der "grüne Tank" viele Vorteile:
durch die hohe Schmierfähigkeit schont der Biokraftstoff den Motor und sollte ein Unfall passieren, gefährdet niemand den Erboden oder gar das Trinkwasser - Pflanzenöl und somit auch der Biodiesel sind biologisch abbaubar. Auch auf der Autobahn bzw. in Tankfahrzeugen stellt Biodiesel nicht mehr eine Gefahr dar, als die Ladung eines Milchtransporters. Der umweltfreundliche Diesel ist erst ab 170 Grad Celsius entflammbar und somit kein Gefahrgut. Dennoch birgt der grüne Liter im Tank auch seine Risiken.
Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen verkündete zwar eine explizite Freigabe von älteren Dieselfahrzeugen der Marken VW, Seat, Audi und Skoda für Biodiesel, scheint aber dennoch Probleme mit der Kompatibilität der Motoren zu haben. Immer wieder werden Käuferstimmen laut, die über eine undicht gewordene Einspritzpumpe klagen. Hierbei handelt es sich scheinbar immer um Produkte der Firma Bosch. Andere Firmen, wie Ford, Opel, Renault oder Mercedes-Benz, erteilen keine Freigabe für Biodiesel bei ihren Fahrzeugen. Verwirrung also bei den Verbrauchern.
Ob der eigene Diesel-PKW nun biodieseltauglich ist oder nicht, darüber informieren diverse Verbraucher- und Wirtschaftsportale im Internet, wie zum Beispiel die Webseite des Internationalen Wirtschaftsforums für Regenerative Energien, kurz IWR, (mehr Informationen finden Sie hier). Auch für die Agrarwirtschaft hat die immer größer werdende Anfrage nach Pflanzenölen zur Produktion von "grünem Diesel" sichtbare Folgen:
die Flächen für den Anbau von Planzen zur Ölgewinnung werden größer. Dies bedeutet aber nicht nur, dass immer mehr Freiraum in bebaute Felder umgewandelt wird, sondern auch, dass Wälder und unberührte Gebiete immer weiter abgeholzt und der Agrarwirtschaft angeeignet werden. Biodiesel ist also nicht nur der umweltfreundliche grüne Kraftstoff, wie ihn die meisten von uns kennen, sondern auch eine akute Gefahr für PKWs durch verbreie Unwissenheit über die Kompatibilität der Motoren und liefert auch einen beachtlichen Beitrag zur Abholzung unserer Wälder bei.
Vor- und Nachteile von Biodiesel auf einen Blick
Vorteile von Biodiesel
- Nachhaltigkeit, da Energie aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird.
- Bei Produktion Biodiesel aus Raps entstehen keine Abfallstoffe, alles wird weiterverwendet.
- CO2-Bilanz ist günstiger als be konventionellen Kraftstoffen
Nachteile von Biodiesel
- Der Anbau von Raps benötigt riesige Flächen an Ackerland.
- Es können, aufgrund mangelnder Ackerflächen, maximal 5% des benötigten Dieselkraftstoffes mit Biodiesel ersetzt werden.
Als Alternative könnten Länder mit größeren Ackerflächen den Anbau übernehmen.
Weiterführende Informationen zum Thema Biodiesel und Biodieselantrieb
- Qualitätsmanagement Biodiesel e.V.
- Wikipedia: Biodiesel
- Dmoz: Biomasse und Biotreibstoffe - Biodiesel
- Uni-Regensburg: Biodiesel
- ADAC: Raps im Tank mit Biodiesel